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Hans Margulies (1889 - 1960)

Journalist, ...

1918-1922: Schriftsteller und Journalist in Wien. [1]

Nach dem Krieg zog Hans (zurück ?) nach Wien zurück, wo er als freiberüfliche Journalist lebte. Viele seiner Artikel wurden in Zeitungen in Wien und Budapest veröffentlicht. Auch schrieb er Gedichte, die in einigen Anthologien und Zeitungen veröffentlicht wurden.

1922 – 11. März 1938: Redakteur der Wiener Tageszeitung "Der Wiener Tag", von 1923-1927 gleichzeitig auch Redakteur der Wiener Tageszeitung "Die Stunde". In beiden Zeitungen Chef der Gerichtssaalrubrik. Nach allgemeiner, fachmännischer Ansicht galt diese Rubrik als die bestbegleiteste dieser Art in den Wiener Tageszeitungen und gewann eine bis dahin unbekannte Bedeutung.
Von meinen Redaktionen wurde ich zur Berichtserstattung einer Reihe großer internationaler Prozesse entsandt - als einziger Wiener Journalist - z.B. nach Berlin, Düsseldorf, Lemberg, Paris, Chur, usw. Ich habe zu wiederholten Malen unter Anteilnahme der Oeffentlichkeit in justizkritischen Aufsätzen in den Kampf zwischen Recht und Gesetz eingegriffen und darf für mich nehmen, dass es meiner Arbeit gelungen ist, Unschuldigen zu helfen (so zum Beispiel den bekannten Fall Pruscha) und darüber hinaus die Gesetzgebung und Gesetzanwendung im Sinne der Humanität zu beeinflussen.[1]
Bekannt war er vor allem durch seine sozialkritischen Gerichtsreportagen: über mehrere spektakulären Fälle schrieb er, um Justizirrtümer zu verhindern oder revidieren.Fußnote zu [3]

Durch seiner Arbeit wurden die strenge Strafmaßnahmen für Abtreibungen gemildert.


Einer seiner bekannten Fällen war der von Philipp Halsmann.
Margulies hat sich nach einigen Jahren als Gerichtsberichterstatter einen guten Namen gemacht. Er hat einen rühmenswerten Anteil gehabt an der Revision des Urteils im skandalösen Vatermord-Prozeß in Tirol gegen den später berühmt gewordenen Photographen Halsmann.[3]
Halsmann wurde angeklagt, seinem Vater ermodert zu haben. Viele glaubten an einem Justizirrtum. Hans schrieb über seinm Fall and hat damit mitgeholfen, seine Freilassung zu bewirken. Halsmann wurde später einen berühmten Photograph in New York.


Als Berichtserstatter mit Interesse an Photografie hat Hann einen Kamer in seiner Aktentasche eingebaut (einbauen lassen ?). Damit konnte er sein Photoapparat ins Gerichtssaal einschmuggeln und dort (unerlaubten) Aufnahmen machen.


Neben diesem Ressort habe ich in diesen Jahren Folgendes geleistet:
eine grosse Anzahl politischer Interviews z.B. mit Painlevé, Herriot, Moutet;

Politische Reportagen: "Wählen in Frankreich 1924", "Plebiszitin Oberschlesien", "Karpathorussland", "Bulgarien", usw.;
Political reporting: 'Elections in France 1924', Plebiscite in Upper Silesia', 'Carpathian Russia', 'Bulgaria', etc;

Many political interviews, eg. with Painlevé, Herriot, Moutet;

eine grosse Anzahl von Leitartikel;

regelmäßige Aufsätze über Kulturpolitik;

durch 10 Jahre selbstständig geleistet und zum größten Teil allein geschrieben die literarische Beilage (Buchkritik); [...] [1]

in den letzten Monaten habe ich die philatelische Beilage meiner Zeitung ins Leben gerufen und geleitet;[1]

Er war einen kündige, gut bekannte Philatelist.
Eine seiner Sammlungen hatte das Thema

People I have known (Menschen, die ich kannte).

Unter anderen dabei:
Dr. Karl Renner, Präsident Österreichs
Hainish, Präsident Österreichs
Bertolt Brecht, deutsche Schriftsteller
Dr. Chaim Weizmann, Präsident Israels
Max Bodenheimer
Anton Wildgans, Österreichischer Dichter und Bühnenautor
Sokolar (?)
Max Nordau, Schriftsteller und Zionist

Postage stamps : 'People I have known'

Theater und Filmkritik;

Daneben Feuilletons, Reportagen, etc.reporting, etc. [1]


Nebenher lief die Mitarbeit an grossen deutschen Zeitungen z.B. Berliner Tageblatt, Frankfurter Zeitung, Dortminder Generalanzeiger, Prager Presse, Prager Tagblatt und Weltbühne, Berlin.
Auch war ich der Wiener Vertreter der Frankfurter Illustrierten Zeitung, für die ich grosse Photoreportagen machte. [1]


After so many years in and around the theatre, the newspapers, cabaret, etc, Hans must have met most of the personalities of the time:
Referenzen: jeder Wiener Journalist und Zeitungsleser, jeder Wiener Rechtsanwalt, Richter oder Gerichtsfunktionär;
ferner: Dr. Stefan Zweig, Arnold Höllriegel, Rudolf Olden, Dr. Arthur Rundt, Leopold Schwarzschild, Berthold Viertel, Theodor Wolf, Robert Neumann, Benno Reiffenberg, Joseph Roth, Hermann Broch.[1]
Dass er hier Joseph Roth erwähnt, ist interessant, wenn man an die (mögliche) Verlobung mit Freiderike Reichel in den 1920er Jahren denkt. Siehe auch : Verlobt, aber ... .
Snippets / Schnipsel:

In 1922 liess er seine Wohnung von der Architektin Margarete Schuette-Lihotzky entwerfen:
"in 1922-23, she designed the interior of an apartment for the writer Hans Margulies ..."
www.austria.org - die ursprüngliche Internet-Quelle zeigt diese Information nicht mehr.

Margarete Schütte-Lihotzky (January 23, 1897-January 18, 2000) war die erste österreichischen Architektin und war aktiv in der Widerstandsbewegung gegen die Nazis. Sie ist heutzutage für ihren Entwurf der sogenannte "Frankfurt Küche", das Prototyp der heutigen Einbauküchen, am meisten bekannt. Wikipedia: Margarete Schütte-Lihotzky
Quellen:

  1. Hans Margulies, CV, 1938(?)
  2. International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945; K. G. Sauer Verlag, München, 1983
  3. Joseph Roth, Flucht und Ende, Soma Morgenstern, Zu Klampen, Lüneburg 1994


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